Blitz- und Überspannungsschutz.

Was ist ein Blitzschutzsystem und was ist dessen Aufgabe?

Blitzschutzsysteme (LPS) haben die Aufgabe, bauliche Anlagen, z. B. Wohngebäude, Industriekomplexe, öffentliche Einrichtungen etc., vor den Folgen von Blitzeinschlägen zu schützen. Blitzschutzsysteme bestehen aus dem äußeren Blitzschutz und dem inneren Blitzschutz.

Äußerer Blitzschutz

Der äußere Blitzschutz soll bei einem direkten Blitzeinschlag, aber auch bei seitlichen Einschlägen in die bauliche Anlage, den Blitz vom Einschlagpunkt zur Erde ableiten. Dabei sollen an der baulichen Anlage keine Schäden, z. B. durch Brand oder durch mechanische Zerstörung, auftreten. Im Inneren der geschützten Anlage dürfen auch keine für Menschen oder Tiere gefährlichen Berührungsspannungen oder Schrittspannungen auftreten.

Innerer Blitzschutz

Der innere Blitzschutz wird zusätzlich zum äußeren Blitzschutz ausgeführt. Er soll die magnetischen und elektrischen Auswirkungen des Blitzstromes innerhalb der geschützten Anlage auf ungefährliche Werte begrenzen. Zum Schutz von informationstechnischen Anlagen, z. B. Rechenzentren, Kommunikationsanlagen oder Anlagen der Gebäudeleittechnik, sind auch Maßnahmen zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) notwendig. Sie sollen durch Abschirmungen und durch gestaffelt angeordnete Überspannungs-Schutzgeräte (SPD) sicherstellen, dass elektronische Geräte durch die magnetischen und elektrischen Auswirkungen infolge von Blitzeinschlägen in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt oder zerstört werden.

Die Schäden durch elektromagnetische Beeinflussung an elektronischen Einrichtungen nehmen in starken Maße zu als Folge

• der immer breiteren Einführung elektronischer Geräte und Systeme
• der abnehmenden Signalpegel und damit zunehmender Empfindlichkeit
• der immer weiter fortschreitenden großflächigen Vernetzung.

Obwohl solche Zerstörungen an elektronischen Bauteilen oft nur wenig spektakuläre Spuren hinterlassen, sind sie häufig mit lang andauernden Betriebsunterbrechungen verbunden. Die Folgeschäden sind dabei wesentlich höher als die eigentlichen Hardware-Schäden.